Schwerkranke Kinder brauchen Betreuung und Pflege in einem Umfang, der von ambulanten Pflegediensten und selbst in Krankenhäusern nur teilweise geleistet werden kann. Den Rest übernehmen die Familien selbst. Doch die Belastung ist enorm. Die Familienherberge „Lebensweg“ in Illingen bietet betroffenen Familien die Gelegenheit, neue Kraft zu tanken – mit Unterstützung der Veronika-Stiftung.
Die Familienherberge „Lebensweg“ in Illingen bietet Familien mit schwerkranken Kindern Unterstützung und die Möglichkeit zur Erholung.
Mitarbeiter
Hilfe und Zielerreichung
Danke an die lieben Engel aus dem Pflegebereich. Ihr habt unserer Tochter Flügel verliehen!
Eltern von Eliane, die sich mit Ihrem Kind in der Familienherberge sehr wohl gefühlt haben
Ich finde das Miteinander so besonders hier - jeder darf sich hier mit seinen Begabungen einbringen.
Ulrike Weiberle, Hauswirtschaft
Krampfanfälle, Schwierigkeiten beim Atmen und Essen bis hin zur künstlichen Ernährung: Einen großen Teil seines kurzen Lebens verbrachte Max (Name geändert) in Krankenhäusern. Seine Familie stand ihm immer zur Seite. Sowohl in der Klinik als auch zuhause war seine Mutter rund um die Uhr für ihn da. Unterstützung durch ambulante Kinderkrankenpflegedienste war zwar bewilligt worden. Doch es fehlt an Fachpersonal – insbesondere auf dem Land.
Max ist kein Einzelfall. Es gibt in Baden-Württemberg ca. 3000 Familien mit unheilbar kranken Kindern. In den meisten Fällen übernehmen die Eltern den größten Anteil an der Pflege und Betreuung. Die psychische, physische und finanzielle Dauerbelastung bringt sie oft an die Grenzen ihrer Kräfte. In der Familienherberge „Lebensweg“ in Illingen erhalten Betroffene die Chance für eine Auszeit.
In der Familienherberge entscheiden Eltern und kranke Kinder selbst, wie viel Zeit sie miteinander verbringen möchten und wie lange kranke Kinder anderweitig betreut werden. So können Eltern Zeit zu zweit verbringen oder sich den Geschwisterkindern widmen, die im Alltag oft zu kurz kommen. Pädagogen, spezialisierte Pflegekräfte und externe Betreuer stehen allen Familienmitgliedern mit Rat und Tat zur Seite.
Neben der Familienherberge konnte, mit Unterstützung durch Spenden und Fördergelder, ein behindertengerechter Spielplatz errichtet werden. Dadurch fühlen sich die Familien mit Ihren Kindern noch wohler im Haus. Zeitweilig ist der Spielplatz auch ein Treffpunkt für Familien im Ort und trägt zur Inklusion in der Gesellschaft bei und baut Berührungsängste zu Menschen mit Behinderungen ab.
Die weiter anhaltende Pandemie hat auch bei der Familienherberge Lebensweg Spuren hinterlassen. Nach zwei kurzzeitigen Komplettschließungen im März/April 2020 und über den Jahreswechsel 2020/21 ist geplant in 2021 wieder Gastfamilien aufzunehmen. Dafür wurde eigenständig ein auf die Einrichtung abgestimmtes Hygienekonzept entwickelt und auch erfolgreich von Mai-Dezember 2020 angewendet.
Den deutlich reduzierten Einnahmen in 2020 steht ein massiv erhöhter Personalbedarf gegenüber, da die aktuelle Situation eine 1:1 Betreuung der Kinder erfordert. Schließlich gehören die Gastkinder mit ihren unterschiedlichsten Erkrankungen zu einer Hochrisikogruppe, die besonders geschützt werden muss.
Noch immer gibt es keine gesetzliche Grundlage für eine gesicherte Finanzierung der Einrichtung. Eine Teilfinanzierung findet über die Eingliederungshilfe der Gastkinder und ggf. das Pflegebudget der Eltern statt. Zudem gibt es momentan Gespräche zur Anerkennung als "soziale Reha" mit den Krankenkassen.
Die Finanzierung der Familienherberge „Lebensweg“ wird über eine gemeinnützige GmbH und einen Förderverein abgewickelt. Das Projekt ist auf Spenden angewiesen, um seine wichtige Arbeit weiterführen zu können.
Die Veronika-Stiftung hat einen Teil der Kosten für das Pflegepersonal übernommen.
Um Projekte wie diese umsetzen zu können sind wir auf Ihre Spenden angewiesen. Danke für Ihr Engagement!