Die Vinzentinischen Ersthelfer Albstadt luden Seniorinnen und Senioren aus ganz Albstadt zu drei Tagen „Reisen ohne Koffer“ in die Schlossscheuer nach Lautlingen ein. Dass sich zu dieser „Reise“ gleich beim ersten Mal 36 Urlauber und Urlauberinnnen anmeldeten, freute die Verantwortlichen sehr. Die Einladung richtete sich an Senioren, die nicht mehr selbstverständlich verreisen können, weil sie Einschränkungen an Leib und Seele haben.
Die Idee wurde von den Altenheimen dankbar angenommen und sie stellten eigens dafür auch Betreuungspersonal zur Verfügung. Täglich zwischen 8.00 Uhr und 9.00 Uhr wurden die Urlauber zuhause abgeholt und nach Kaffee und Kuchen um ca. 16.30 Uhr wieder nach Hause gebracht.
Das Projekt fand generationsübergreifend Zuspruch. Es wurde von den Erzieherinnen und Kindern der Kindertagesstätte St. Michael unterstützt. Schüler der Ignaz-Demeter-Schule Lautlingen brachten sich mit Darbietungen ein und durften auch die Gemeinschaft beim gemeinsamen Frühstück erleben und beleben. Diese Vermischung von Jung und Alt war den Vinzentinischen Ersthelfern besonders wichtig.
Die Vinzentinischen Ersthelfer Albstadt unter Leitung von Diakon Michael Weimer hatten für die „Reise“ ein bunt gemischtes Programm zusammengestellt: Singen mit Kirchenmusikdirektor Rudolf Hendel, Führungen im Stauffenberg-Museum mit Heiko Peter Melle, Kirchenführung in der St.-Johannes-der-Täufer-Kirche in Lautlingen mit Mesnerin Gisela Schemminger, Besuch des Lautlinger Wochenmarktes … die Zeit verging wie im Fluge.
Ein weiterer Höhepunkt war die Kutschenfahrt mit Pferd und Planwagen für alle Gäste, wenngleich die körperlichen Einschränkungen es zu Beginn noch unmöglich erscheinen ließen. Und die Gäste waren begeistert. „Dass ich das noch einmal erleben durfte!“ Für eine Urlauberin war es trotz ihres hohen Alters das erste Mal, dass sie eine solche Fahrt machen konnte.
Selbstverständlich waren auch ausreichend Ruhephasen eingeplant. Gartenbau Hagg Moser richtete auf einem Drittel der Lautlinger Schlossscheuer mit Buchsbäumen, Rosen, Lavendel und vielem mehr eine wahre Ruhe-Oase ein. Auch Kartenspiele, Brettspiele usw. füllten die Zeit.
Trotz „Urlaub“ immer aktuell das Tagesgeschehen verfolgen! So stand auch das Lesen der Tageszeitung auf dem Programm. Die pflegenden Angehörigen waren am Donnerstag dann noch zum gemeinsamen Grillen eingeladen, welches durch das Tailfinger Sonnenhofchörle in wunderbarer Weise untermalt wurde.
Am Ende des Urlaubs wuchsen Helferinnen und Helfer, Seniorinnen und Senioren zu einer kleinen „Familie“ zusammen. Das gesamte Projekt wurde wie auch die anderen Vinzentinischen Projekte durch Spenden finanziert, wobei die Veronika-Stiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart einen großen Teil übernommen hatte.