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Wenn richtig essen für Krebskranke zur Herausforderung wird

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Richtige Ernährung stellt viele Krebskranke vor große Herausforderungen. Die einen leiden unter Übergewicht, was oft dadurch verschlimmert wird, dass aktives Leben nur eingeschränkt möglich ist. Andere verlieren dramatisch an Gewicht, entweder aufgrund der Krankheit selbst, durch die Therapie oder aufgrund von Folgeerkrankungen. Beides schränkt die Lebensqualität ein und zehrt an den Kräften der Patienten. Ein schwächeres Immunsystem, unterbrochene Therapien und längere Krankenhausaufenthalte sind die Folge - oft mit fatalen Konsequenzen.

Informationen für Krebspatienten

Der Eat What You Need e.V. mit Sitz in Tübingen informiert deshalb unter www.was-essen-bei-krebs.de über die richtige Ernährung bei Krebserkrankungen. Die Patienten nehmen den Rat gerne an: Jeden Monat besuchen Tausende die Webseite, um sich zu informieren. Viele von ihnen äußern sich dankbar und erleichtert über die hilfreichen Texte. Doch in einigen Fällen sorgen weiteren Erkrankungen und Einschränkungen dafür, dass allgemeine Empfehlungen nicht ausreichen.

Fachkundige persönliche Beratung für besondere Anforderungen

Deshalb bietet der Verein in Ergänzung zum Online-Angebot auch persönliche Beratung an. Die erfahrene Diätassistentin Barbara Scheerer kümmert sich persönlich um Patienten, die unter den Folgen der Therapie und unter Gewichtsverlust leiden. Krebskranke, die durch langfristige Medikament-Einnahme ungewollt zugenommen haben, werden von Sven Bach betreut, der sich auf Abnehmprogramme spezialisiert hat. Auch der Erhalt und Aufbau von Muskelmasse spielt aus medizinischer Sicht eine wichtige Rolle. Für diese Aufgabe konnte der auf onkologische Patienten spezialisierte Sporttherapeut Christian Bitzer gewonnen werden.

Start in die Fernbegleitung

Nach einem Webinar für eine Selbsthilfegruppe der "Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs" begleitete das Team seit Ende April 2020 Patienten mit Telefonaten, Emails und Zoom-Konferenzen. Gemeinsam wurden unter anderem Ernährungs- und Bewegungspläne erstellt, Nahrungsergänzungsmittel überprüft, Blutuntersuchungen abgeglichen und Dosierungen von Medikamenten an das veränderte Gewicht angepasst. Dabei zeigte sich immer wieder, wie wichtig persönliche Beratung bei Patienten ist, die bisher fast komplett auf sich allein gestellt waren.

Persönliche Beratung: Ein voller Erfolg

Die Patienten waren für die Unterstützung sehr dankbar. "Ich habe immer Ihre Stimme im Kopf, die mich permanent an die Umsetzung der Ernährungsempfehlungen erinnert", äußerte sich eine Brustkrebs-Patientin, die stark an Gewicht verloren hatte und durch die Beratung 2 kg zulegen konnte. In einem anderen Fall meinte eine Patientin, bei der aufgrund von Gewichtsverlust und Mangelernährung der Therapieabbruch drohte, dass sie "das Gefühl hatte immer weniger zu werden und einfach von dieser Welt zu verschwinden." Durch enge Betreuung kam sie von 51 kg auf 56 kg und schöpfte neuen Lebenswillen. Und eine 31-jährige Leukämiepatientin, die im Rahmen ihrer Erkrankung 12 kg zugenommen hatte, konnte im Rahmen der Fernbegleitung durch Sven Bach 7 kg davon wieder loswerden: "Ein voller Erfolg", wie sie per Mail erklärte. Jetzt arbeitet sie daran, mehr Bewegung in den Alltag einzubauen: "Die Sporttherapie mit Herrn Bitzer ist gerade in Coronazeiten Gold wert."

Erfahrungen der Berater

Auch die Berater selbst haben hautnah mitbekommen, wie wichtig ihre Arbeit ist. Sven Bach sagt dazu: "Es freut mich, wenn ich die Menschen auffangen kann. Es ist mir sehr wichtig, nicht einfach nur stur Empfehlungen zu geben, sondern den Menschen zuzuhören. Sie kennenzulernen. Sie weiterzubringen. Die Arbeit an der Fernbegleitung macht mir große Freude, weil sie wirklich einen Effekt hat." Und Barbara Scheerer resümiert: "Die Fernbegleitung unterstützt die gesamte Krebstherapie. Patientinnen und Patienten gewinnen mit einer gezielten und ausgewogenen Ernährung Kraft, die sie für die medizinische Therapie benötigen. Darüber hinaus lassen sich Nebenwirkungen und Risiken reduzieren und die Lebensqualität entscheidend verbessern."

Ein erweitertes Angebot im Internet

Die Fernbegleitung wirkt aber nicht nur direkt. Erkenntnisse und Erfahrungen aus der persönlichen Beratung werden genau dokumentiert. So können die auf www.was-essen-bei-krebs.de zur Verfügung gestellten Informationen optimiert und praxisorientiert erweitert werden. Auf diese Weise profitieren auch Krebspatienten, die sich lediglich über das Internet informieren. Stärkung des Immunsystems, Grillen im Sommer, alkoholfreie Cocktails, Trinknahrung, Übungsanleitungen für Muskelaufbau und Antworten zu Fragen rund um Corona gehören zu den Themen, die durch die Fernbegleitung angeregt und hinzugefügt wurden.

Wegweisend für die Zukunft

Der Eat What You Need e.V. hat aber noch mehr vor. Denn selbst in Ballungsgebieten fehlen immer noch Ernährungsberater, die das nötige Fachwissen über gesunde Ernährung bei Krebskranken mitbringen. Deshalb plant der Verein ein Angebot zur Online-Weiterbildung von Ernährungsberatern, medizinischem Fachpersonal und Pflegekräften, um das Wissen über Ernährung von Krebspatienten zu erweitern. Auch dabei spielen die bei der Fernbegleitung gemachten Erfahrungen eine wichtige Rolle.

Sinnvolle Hilfe möglich machen

In Deutschland sterben jedes Jahr 50.000 Krebspatienten nicht am Tumor selbst, sondern an den Folgen von Mangelernährung. Individuelle Ernährungsberatung kann entscheidend dazu beitragen, vielen dieser Menschen das Leben zu retten. Doch ganz allein kann der Verein das Projekt nicht finanzieren. Die Veronika-Stiftung übernimmt deshalb die Hälfte der Kosten.

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