Kirche engagiert sich

In der Diözese Rottenburg-Stuttgart finden Sie einen bunten Strauß an Stiftungen mit unterschiedlichstem Engagement. Lernen Sie die Arbeit unserer Stiftungen besser kennen.www.kirche-engagiert-sich.de
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Kompetenzzentrum entwickelt Ansätze für die Zukunft

Eine Krankheit, die alles verändert

Die Folgen von Demenz sind drastisch und stellen neben Betroffenen, Angehörigen und Pflegekräften auch das gesamte Umfeld vor viele Herausforderungen. Bei Menschen mit Demenz verändert sich die Wahrnehmung der Realität. Neben dem Verlust des Kurz- und/oder Langzeitgedächtnisses haben Kranke zunehmend Schwierigkeiten, sich zu orientieren. Sie verlassen ihre Einrichtung und wandern ziellos herum. Zusätzlich zeigen sie oft wechselhaftes und unvorhergesehenes Verhalten.

Mit ADELE haben wir in Orschel-Hagen eine wichtige Einrichtung bekommen, die sich den Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zuwendet. Sei es bei Vorträgen, oder der Tagesfreizeit für Senioren, die Zusammenarbeit zwischen dem Kreis der Älteren e.V. und ADELE ist großartig. Ich bekomme aus dem Stadtteil oft die Rückmeldung, dass die Familien leichter mit dem Thema Demenz umgehen können, weil erst Frau Santin und jetzt Frau Badstöber in sehr einfühlsamer Weise die Menschen in ihrer nicht einfachen Lebenssituation begleiten. Dafür möchte ich ausdrücklich Danke sagen.

Edeltraut Stiedl, Vorsitzende Kreis der Älteren Orschel-Hagen e.V., Gemeinderätin Reutlingen


Nachhaltige Meilensteine

  • „Treff bei ADELE“ mit der Erweiterung „Treff bei St. Wolfgang“
  • Fachtag „Kirche und Demenz“
  • Woche für das Leben
  • Seelsorgeschulung für Mitarbeitende aus Pflege und Betreuung
  • Selbsthilfegruppe „Angehörige von jüngeren Demenzerkrankten/ FTD“
  • Die Stadtteilzeitung "s’Orschelblättle"

Die skizzierten Meilensteine prägten die Arbeit von ADELE wesentlich und sorgten mit dafür, dass ADELE auch nach Auslaufen der Förderung durch die Veronika-Stiftung seine wertvolle Arbeit im Regelbetrieb weiterführen kann.
Der Aufbau solch eines Kompetenzzentrums benötigt Zeit und vor allem stabile und vertrauensvolle Netzwerke.
Allen Beteiligten war es wichtig, immer offen für Neues, für Ideen und für Anregungen zu sein.

Demenz – Ein Thema, das uns alle angeht

Wie betreuen wir sie und wie unterstützen wir ihre Angehörigen? Wie entwickeln wir gute Versorgungssysteme für die Zukunft? Die Veronika-Stiftung, für die die Würde und Lebensqualität schwer kranker Menschen ein zentrales Anliegen ist, hat deshalb das Thema „Demenz“ zu einem ihrer Förderschwerpunkte erklärt.

Ein zukunftsweisendes Projekt hat die Veronika-Stiftung 2016 in Zusammenarbeit mit der Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung ins Leben gerufen: ADELE, die „Anlaufstelle für Demenz und Lebensqualität“. Über fünf Jahre hinweg wurde im Reutlinger Stadtteil Orschel-Hagen ein Kompetenzzentrum aufgebaut. Im Mittelpunkt standen nicht nur an Demenz erkrankte Menschen, sondern auch die Pflegekräfte sowie Angehörige, Nachbarn und Bekannte.

Erprobt wurden unter anderem Verbesserungen in der Versorgung und Pflege, die es den Patienten ermöglichen, länger in der gewohnten Umgebung zu bleiben.

Ziel des Projekts war aber auch, Verantwortliche im Gemeinwesen, in Vereinen, Vereinigungen und Kirchengemeinden für das Thema Demenz zu sensibilisieren.

Während dem Projekt

Schwierigkeiten als Chance

Durch den Ausbruch der Corona-Pandemie kam die Arbeit von ADELE zunächst komplett zum Erliegen. Erschwerend kam 2020 der Wechsel in der Projektleitung hinzu. Die Corona-Pandemie stellte in vielen Angeboten einen Bruch dar, war gleichzeitig aber auch Chance für die Neuausrichtung in Teilbereichen und lenkte den Fokus wieder stärker auf den einzelnen Menschen, seine Bedarfe und seinen Sozialraum. Hier zeigten sich im weiteren Projektverlauf die großen Chancen und Stärken von ADELE.

Die Arbeit am Thema Demenz ist auch Beziehungsarbeit und es wurde sehr deutlich, dass erst Vertrauen bei den Klient*innen aufgebaut werden muss. Dies fand durch Pressearbeit, Flyer aber auch regelmäßige Vorträge statt.

In Kirchengemeinden ist das Thema Demenz weiterhin sehr am Rande, hier braucht es engagierte Seelsorger*innen die das Thema voranbringen. Erfolgreich konnte dies in St. Wolfgang gezeigt werden.

Schöne Momente am Beispiel von Projekt-Meilensteinen

Dass sich die eingebrachte Energie gelohnt hat zeigt sich neben dem wachsen von Netzwerken und festigen von Kooperationen auch in den schönen Momenten. 

Vor allem die vielfältigen Begegnungen mit Menschen mit Demenz, mit Betroffenen, mit Netzwerkpartnern, Kindern, aber auch Fachstellen wie dem Demenz Support oder Promis wie Sophie Rosentreter zählen zu den schönen Momenten. Nachhaltig beeindruckte auch die Begegnung mit dem von Demenz betroffenen Ehepaar Jungkamp-Streese im Rahmen der Woche für das Leben

Begegnungen in denen Menschen durch Beratung, Vorträge, Angebote und Projekte in ihrer gefühlten ausweglosen Situation geholfen oder Erleichterung verschafft werden konnte zählen auch dazu. Ein Ergebnis hiervon, das in der Begleitung auch emotional berührt, ist die Selbsthilfegruppe „Angehörige für jung an Demenz erkrankte“.

Schön sind auch die Momente in der Betreuungsgruppe „Treff bei ADELE“ und wie Beziehungen zwischen den Gästen untereinander sowie den ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen entstehen, wie die Angehörigen diese Momente "des für sich seins", die Entlastung genießen und auskosten. Wie sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen mit der Zeit entwickelt haben und den Umgang mit den zu Betreuenden lernten, sicherer wurden und Spaß an dieser Arbeit haben.

Ein sehr schöner Moment war auch der Fachtag „Demenz und Kirche“ mit den positiven Rückmeldungen der Teilnehmer und dessen reibungslosem, gut strukturieren Ablauf, den alle mit einem Lachen auf den Lippen verlassen haben.

ADELE als Vorbild für andere Standorte

Es enstand ein Kompetenzzentrum, das den Umgang mit Demenz so umfassend wie möglich denkt und auf diese Weise auch für andere Standorte beispielhaft sein kann. Der Stellenwert, den die Krankheit in unserer Gesellschaft einnimmt, wird weiter wachsen. Mit ADELE ergriff die Veronika-Stiftung die Initiative und setzte sich aktiv dafür ein, dass auch mit Demenz Lebensqualität erhalten werden kann.

Unser Engagement durch Ihre Unterstützung

Der Förderschwerpunkt „Demenz“ ist beispielhaft für das gesellschaftliche Engagement, das der Veronika-Stiftung nur durch die Unterstützung ihrer Spender*innen und Förder*innen möglich ist.

 

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